In dieser großartigen Erzählung von Regisseur Hamid Sardar spielt die Natur der Mongolei die Hauptrolle. Der menschliche Protagonist steht jedoch keinesfalls hintan und beeindruckt mit seiner Charakterstärke und seiner Bereitschaft, sich für diese Natur förmlich aufzuopfern. Mit meisterhaft choreografierter Dramaturgie verfolgt der Film seine Mission: Die Verteidigung und der Schutz von Bären, im unendlich scheinenden Grenzraum im Nordosten seines Landes. Ein Leben ist jedoch nicht genug, um die hier schwelenden Konflikte beizulegen: vor allem mit den Nomaden und der lokalen Bevölkerung und deren Auffassung, ihr Land und die Natur nach ihren persönlichen Vorstellungen zu nutzen. Den staunenden Beobachter_innen zwingt sich die Frage auf, wie es dem Regisseur gelingt, in diesem unwegsamen Gelände zu Bildern und Szenen voller Spannung und Emotionalität zu kommen, ohne je den Lauf des Geschehens zu stören. Dieser höchst außergewöhnlichen und konsequenten Dokumentation gebührt 2024 der „Grand Prix Graz“! — Jury-Begründung
Die Beziehung zwischen den Menschen und der Natur – nicht nur in alpinen Räumen – ist das zentrale Thema dieses besonderen Films. Wir Menschen glauben oft, alles zu wissen und zu meistern, aber dass dies durchaus nicht der Fall ist, zeigt uns der Regisseur sehr deutlich in seiner Erzählung und mit beeindruckenden Bildern des gegenwärtigen Lebens der Tierwelt. Die Komplexität und die darin enthaltene Divergenz regen die Betrachter_innen zur geistigen Vertiefung in den Schauplatz der gegenwärtigen „Wildnis 2.0“ in Europa an. — Jury-Begründung
Die „Helden“ dieses Films, Benjamin und Nicolas, beweisen bei ihrem Rekordversuch an ihrem ersten Achttausender sowohl mentale als auch physische Stärke. Doch selbst die allerbesten Voraussetzungen machen sie nicht unfehlbar. Der Film vermittelt die wichtige Erkenntnis, dass selbst fitte, junge aber bereits erfahrene Bergführer und sehr starke Kletterer scheitern können. Diese wichtige Botschaft wird durch herausragende Kameraeinstellungen und einer beeindruckenden Erzählkunst vermittelt und machen den Film zu einem intensiven Erlebnis. — Jury-Begründung
In dieser zutiefst berührenden Geschichte sehen wir das neue Gesicht einer populären Kletterin: Wir erleben sie als junge Mutter, die um das Wohlergehen ihrer Tochter besorgt ist. Wir sind Zeug_innen, wie sich eine Kletterexpedition in die Wüste und die Berge Marokkos zu einer tiefgreifenden menschlichen Herausforderung entwickelt. Leben, Tod und Klettern, eine Dreifaltigkeit, die zu einem humanitären Auftrag wird und so eine bewegende Geschichte schreibt. Die Form der Dramaturgie zeichnet sich durch hohe Sensibilität und eine gefühlvoll geführte Kamera aus, die die Intensität dieser Erlebnisse eindrucksvoll einfängt. — Jury-Begründung
Die Jury stand, angesichts der Zahl herausragender Produktionen in dieser Kategorie, vor einem echten Dilemma. Schlussendlich fiel die Wahl auf die faszinierende Geschichte des Löwenforschers Dr. Philip Stander, die durch die außergewöhnlichen Bilder von Will und Lianne Steenkamp in Szene gesetzt wird. Eine Geschichte, die sich, unbeeinflusst von Menschen und fern der Zivilisation, nur in echter und gnadenloser Wildnis entwickeln kann. Die höchst gelungene Dramaturgie dieses Werks zeigt einen einsamen Protagonisten und sein stetes Bemühen, die Ereignisse und die bemerkenswerte Entwicklung der jungen Löwen in den unendlichen Weiten und bis an den Rand der Wüste Namib zu verfolgen. Die meisterhafte Umsetzung der Erzählung bewog die Jury, diesem Film den Hauptpreis dieser Kategorie zuzusprechen. — Jury-Begründung
Aus einer Geschichte über einen internationalen Kletterwettbewerb wird mit einem Mal ein tiefes emotionales Eintauchen in das Kriegsgeschehen in der Ukraine. Kletter_innen überall auf der Welt sind Menschen wie du und ich – auch in Kriegsgebieten. Der Film zeigt eindrucksvoll, wie dieses Element freudvoller Bewegung und der dadurch auf das Engste verbundenen Sportler_innen die Kräfte und Symbole der Hoffnung und des Widerstandes moralisch unterstützt. Der Wagemut und die Worte des britischen Protagonisten verdeutlichen diese Haltung bestens. Kaum jemand hätte dieser sportlichen Leidenschaft vorher einen so bedeutenden Stellenwert zuerkannt. — Jury-Begründung